Systemtheorie

Als Systemtheorie bezeichnet man die interdisziplinäre Wissenschaft, welche versucht die Prinzipien und Grundlagen unterschiedlicher Systeme (soziale, biologische, mechanische) zu formulieren. Ihr Anwendungsbereich liegt heute in zahlreichen komplexen Gegenstandsbereichen wie z.B. bei dem Versuch der Ordnung von Computernetzwerken, Familien, Maschinen, Organisationen oder biologischen Zellen. Die Systemtheorie ist bestrebt, gleiche Strukturen in diesen Gebilden aufzudecken. Die dazu nötigen Konzepte des Erkennens und Problemlösens fasst man oft unter dem Begriff des Systemdenkens zusammen. Ziel der allgemeinen Systemtheorie ist es, exaktere Vorhersagen über das Systemverhalten zu ermöglichen.

Soziologische Systemtheorie

Um möglichst alle Formen von Sozialität zu beschreiben, wurden in der soziologischen Systemtheorie über Jahrzehnte umfassende Theorien entwickelt. So kann jedes denkbare Beziehungsgeflecht (z.B. Paarbeziehung, Eltern-Kind-Beziehung, Großfamilie, Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Beziehungen, aber auch ganze Organisationen wie z.B. die Sozialität innerhalb einer Firma) analysiert werden. Die wichtigsten Vertreter der soziologischen Systemtheorie sind Talcott Parsons und Niklas Luhmann. Für diese Wissenschaft gilt genauso wie für die allgemeine Systemtheorie, dass es sich hierbei sowohl um eine eigenständige Disziplin wie auch um einen heterogenen Diskurs handelt.

Die Geschichte der Systemtheorie

Die allgemeine Systemtheorie beruht heute auf unterschiedlichen Ansätzen, die zunächst unabhängig voneinander entstanden. Als Grundlagen gelten die Überlegungen des Biologen Ludwig von Bertalanffy ebenso wie der von Norbert Wiener und W. Ross Ashby entwickelte Begriff der Kybernetik. Weiterentwickelt wurden diese vor allem durch den Strukturfunktionalismus und später durch die handlungstheoretische Systemtheorie nach Parsons und die Einführung der “Organisation“ durch Luhmann:

Kybernetik

1948 prägte Norbert Wiener die Bezeichnung „Kybernetik“ für die Theorie, deren Fokus auf der Regelung und Steuerung von Kommunikation beruht. Bei der Entwicklung seiner Thesen griff Wiener auf die mathematischen Begrifflichkeiten aus dem Bereich der Technik zurück und übertrug diese auf kommunikative Prozesse. Die Kybernetik ist als wissenschaftliche Disziplin von geregelten Mechanismen abhängig. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom mathematischen Begriff der Modellierung, also der Beschreibung eines Systems durch ein Modell. Hierfür dienen in der Mathematik Differentialsysteme, in der Ontologie (einer Disziplin der theoretischen Philosophie) beschreibt man Systeme mit begrifflichen Mitteln. Dies versucht auch die Kybernetik. Sie vergleicht in der Kommunikation dabei stets Ist- mit Sollwerten und trifft daraufhin Aussagen, über deren Zustand. Es handelt sich also bei dieser Disziplin um eine „Kunst des Steuerns“.

Vorgehen bei Themen im Systemischen Einzelcoaching

Eine Aufstellung muss nicht zwingend in einer Gruppe von mehreren Personen stattfinden. Auch im Einzelcoaching können sich schließlich Hinweise auf systemische Zusammenhänge und Dynamiken zeigen. Hier kann ich auch das Systembrett, Figuren oder Bodenanker einsetzen. Gerade die Aufstellung mit Symbolen erlaubt es, manche Blockaden, Konflikte oder Verstrickungen bildlich aufzustellen, ohne diese zunächst konkret zu benennen.

Doppelt verdeckte Systemische Aufstellung

Dieses Format wende ich bei komplexen Themen an, die Stellvertreter wissen nicht wofür sie aufgestellt werden. Dadurch sind alle Repräsentanten „Verstandes befreit“ und gehen nur in die Wahrnehmung ihres Körpers. Somit kommt man ganz tief an die Essenz.

Kurt W. Bergles

Systemischer Berater, Coach und Supervisor
Unternehmensberater, Personal- und Organisationsentwickler

Am Arlandgrund 23
8045 Graz
Tel.: +43 699 125 152 82